Wie Archehöfe alte Nutztierrassen erhalten

Wie Archehöfe alte Nutztierrassen erhalten

Auf Archehöfen werden vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen gehalten und gezüchtet. So sichern sie das Überleben dieser robusten Tierarten.  

Der Besuch eines Archehofes ist für viele Landvergnügen-Reisende ein besonderes Erlebnis. Denn dort lernen sie Tiere kennen, die in der konventionellen Landwirtschaft heute nicht mehr gehalten werden. Das Rotbunte Husumer Schwein zum Beispiel ist mehr als nur schön anzusehen. Es liefert auch ein aromatisches Fleisch.

Weil sein rot-weißes Muster der dänischen Flagge ähnelt, trägt es auch den Namen Dänisches Protestschwein. Der dänischen Minderheit in Schleswig-Holstein war es im 20. Jahrhundert verboten, die eigene Fahne zu hissen. Es hielt stattdessen die Tiere, quasi als lebendigen Flaggen.

Geschichten wie diese erfahren Reisende bei dem Besuch von Höfen wie der Nutztier-Arche Lukemoor in Niedersachen. Auf der bereits seit 1786 existierenden Hofstelle leben neben Schweinen, Legehennen, Bienenvölker, Hunde und Katzen. Matthias Wendt betreibt ihn seit 2012 als Hobby und beschäftigt sich neben der Tierhaltung auch mit dem Anbau alter Gemüse- und Obstsorten. Von dem einmaligen Geschmack der hofeigenen Fleisch- und Wurstwaren können sich Besucher im Hofladen überzeugen.

Fotos Tiere: Nutztierarche Lukemoor, Foto Weg: Landvergnügen-Botschafter Monika & Volker Passmann

Für Herwig zum Berge von der Nutztier-Arche Suderbruch bedeutet der Erhalt alter Nutztierrassen auch in kulinarischer Hinsicht einnen Gewinn. Das Fleisch dieser Tiere wächst langsamer und ist dadurch bei richtiger Haltung und Fütterung intensiver im Geschmack. Wer alte Nutztierrassen isst, trägt letztlich zu ihrem Erhalt bei, ist zum Berge überzeugt. Im kleinen „Selbstbedienungs-Bauern-Bauchladen“ gibt es praktische Grillpakete für Camper.

Fotos: Jan Ganschow

Im Vogelschutzgebiet der Lippe-Auen liegt die Nutztier-Arche Sonntag. Verschiedene Schweine- und Hühnerrassen sowie Esel, Ponys und Rinder lassen in der Nähe von Hamm Bauernhofidylle aufkommen. Ein Beitrag über Massentierhaltung motivierte Diana und Thorsten Sonntag, sich eigene Schweine zuzulegen. Weitere Tiere kamen hinzu und vor zwei Jahren noch eine Streuobstwiese. Einen Einblick in ihre Arbeit und das Leben auf dem Hof geben sie auf ihrem YouTube-Kanal.

Fotos: Nutztier-Arche Sonntag