Es lebe das Handwerk!
Der Tag des Handwerks am 15. September steht in diesem Jahr unter dem Motto „Für diesen Moment geben wir alles“. Wir feiern mit und ehren echte Spezialisten.
Heute kommt es uns selbstverständlich vor, dass bestimmte Berufsgruppen auf ihren Bereich spezialisiert sind. Doch vor 5.000 Jahren war das noch nicht so. Steinzeitmensch Ötzi konnte wahrscheinlich das meiste, was er zum Leben brauchte, selbst herstellen. Doch schon damals gab es Menschen, die auf einem bestimmten Gebiet Profis waren. Die Bearbeitung von Metall beispielsweise übernahmen schon damals Spezialisten: Das Schmiedehandwerk gilt als das älteste der Welt.
Mit der Gründung der Zünfte im Mittelalter erlangte das Handwerk zunehmend Einfluss. Diese Interessenvertretungen regelten auch Fragen der Ausbildung. Einen Niedergang erlebte das Handwerk als ab 1500 komplexere Produktionsmethoden, zum Beispiel von Kutschen, Einzug nahmen – eine Vorstufe der Industrialisierung. Mit günstigeren Serienprodukten verschwanden viele Handwerke oder wurden stark reduziert. Einige stehen inzwischen als „Immaterielles Kulturerbe“ unter UNESCO-Schutz, zum Beispiel das Handwerk des Reetdachdeckers oder das Flechthandwerk.
Heute gibt es mehr als 130 Ausbildungsberufe im Handwerk. Bei einigen Berufen kommen noch immer traditionelle Werkzeuge zum Einsatz, oft ergänzt durch moderne Computertechnologie. Doch alte Handwerks-Tradition erlebt vielerorts ein Comeback: Die Wertigkeit und Liebe, die in Kunsthandwerk oder handgefertigten Lebensmitteln steckt, wird von vielen Konsumenten wieder wertgeschätzt. Im Landvergnügen können Sie viele solcher Produkte entdecken und die Menschen kennenlernen, die sie herstellen. Wir wünschen viel Spaß beim Entdecken!
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Fotos: Nick Karvounis, Zachary Staines (Unsplash)