Mit Bauernleben auf Entdeckungstour in Österreich
Unsere Landvergnügen-Botschafter Jessica und Horst Dehn haben den Stellplatzführer "Bauernleben" ausprobiert und waren in Österreich unterwegs. Ein Erfahrungsbericht.
2020 gründete Franz Roitner den Stellplatzführer "Bauernleben". Damit können Camper Österreich nach Landvergnügen-Manier bereisen, also beispielsweise auf urigen Bauernhöfen übernachten und lokale Spezialitäten wie Kürbiskernöl und Käse direkt vom Hersteller probieren. Landvergnügen-Botschafter Jessica und Horst Dehn haben es ausprobiert:
"Grundsätzlich ist es von Vorteil, autark unterwegs zu sein, denn nicht jeder Bauernhof oder jedes Weingut kann Sanitäranlagen, Strom oder Wasser zur Verfügung stellen. Im Buch findet sich zu jedem Hof eine kurze Beschreibung. Eine telefonische Anmeldung kurz vorher ist, wie bei den meisten Landvergnügen-Höfen auch, notwendig, um zu erfahren, ob der Gastgeber zur aktuellen Zeit einen freien Stellplatz anbieten kann. Nach kurzer Absprache der Anreisezeit und Klärung möglicher Fragen steht einer spannenden Übernachtung auf einem der vielen Höfe nichts mehr im Wege. Wir haben auf unserer zweiwöchigen Rundtour mit unserem Camper Van Fred gleich mehrere Höfe ausprobiert und müssen sagen, dass wir vom Konzept begeistert sind. Von niedlichen Tieren, über romantische Plätze inmitten von Weinbergen und interessanten Einblicken in die Herstellung von Kernöl war Einiges dabei.
Nach dem wunderschönen sonnigen Tag in Graz fuhren wir gemütlich mit den Rädern zurück zum Hof. Für den Abend hatten wir einen Tisch beim hofeigenen Heurigen reserviert. Wenn wir schon einmal den Luxus haben nicht selber kochen zu müssen... Unsere Mägen knurrten bereits und obwohl wir etwas länger auf unser Essen warten mussten – es war jede Menge los – genossen wir den Abend auf der großen Terrasse. Das Essen war reichlich und sehr lecker, dazu gab es steirisches Bier (Wein sollte es die nächsten Tage noch häufiger geben). Satt und zufrieden machten wir uns auf den kurzen Weg zu unserem Van. Nach diesem tollen Tag schliefen wir tief und fest.
Wir meldeten uns für ein Frühstück am nächsten Morgen an. Dabei lernten wir auch Katharina kennen, die am gestrigen Abend noch bis spät in die Nacht auf dem Feld war – Katharina und Oliver bauen Gemüse an. Im Hofladen verkaufen sie dieses und die daraus verarbeiteten Produkte wie eingelegtes Gemüse, Saucen und Fruchtaufstriche. Aber auch viele andere Produkte von Lieferanten aus der Region können im gut sortierten Laden erworben werden. Das Frühstück in der gemütlichen Stube hat uns ebenfalls super geschmeckt und ich war ganz begeistert vom Topfenaufstrich mit Kernöl.
Nach einem kurzen Einkaufsbummel im Hofladen (Der Kürbis-Ketchup war super lecker zu unseren Grillwürsten ein paar Tage später!) verabschiedeten wir uns und machten uns wieder auf den Weg.
Gastfreundschaft und Wein
Von Graz fuhren wir weiter in südöstlicher Richtung. Dieses Mal wollten wir uns das Vulkanland anschauen. Auf dem Weg dorthin unternahmen wir eine größere Wanderung in St. Anna am Aigen und kamen daher erst am späten Nachmittag am Hof an. Der Hof lag etwas abseits, aber wunderschön zwischen den Weinbergen.
Bei Weinbau Grießbacher wurden wir ebenfalls sehr freundlich begrüßt und Josef zeigte uns gleich unseren Stellplatz. Da für die Nacht erneut starker Regen vorhergesagt wurde, durften wir uns in der Halle unterstellen. So konnten wir ohne nass zu werden kochen und zu Abend essen. Zudem durften wir die Toiletten im Hof nutzen.
Nachdem wir uns eingerichtet hatten lud Josef uns noch auf einen Willkommens-Wein ein. Aus der reichen Auswahl der eigenen Weine suchten wir unseren Lieblingswein aus. Zudem wurde uns angeboten den Abend in dem warmen und gemütlichen Aufenthaltsraum zu verbringen. Wir nahmen dankend an und verbrachten einige Stunden mit Wein und Würfelspiel. Neben dem Weinbauernhof führt die Familie ein Gästehaus. So nahmen wir auch die Einladung am nächsten Morgen hier zu frühstücken gerne an. Wir lernten auch Karin kennen, die uns mit einem leckeren Frühstück verwöhnte. Nach einer kleinen Unterhaltung mit unseren Gastgebern und anderen Gästen des Hauses, stockten wir unser Weindepot auf und machten uns wieder auf den Weg.
Romantischer Stellplatz mitten in den Weinbergen
Weiter ging es für uns in die Südsteiermark. Die hier vorherrschenden Weingebiete versprühen ein südländisches Flair und wir fühlten uns fast wie in der Toskana. Die Straßen schlängelten sich immer weiter hinauf und nachdem wir ein Waldstück passierten, erhielten wir eine sensationelle Aussicht auf die Umgebung. Traumhaft schön. Wir fuhren zunächst direkt zum Weingut Reiterer und meldeten uns an. Dieses Mal konnten wir wählen: direkt hier am Weingut auf einem Parkplatz zu stehen oder ein Stück entfernt inmitten der Weinberge. Wir überlegten nicht lange und entschieden uns für die zweite Alternative. Hier standen wir wirklich im Nirgendwo. Herrlich. Mit uns stand dieses Mal erneut ein weiteres Wohnmobil auf diesem Platz.
Auch bei diesem Stellplatz nutzten wir das Angebot vom Gastgeber am nächsten Morgen im Weingut zu frühstücken. Wie verabredet fuhren wir am Morgen nochmal zum Weingut und bekamen ein sensationelles Frühstück serviert. Zusammen mit anderen Hausgästen, die in den Gästezimmern übernachteten, ließen wir es uns schmecken. Die Auswahl war genial und Susanne Reiterer las uns jeden Wunsch von den Lippen ab.
Bevor wir uns wieder auf den Weg machten, kamen wir nochmal mit Susanne ins Gespräch und kauften auch etwas Wein ein. Der Buschenschank war leider vorübergehend aus familiären Gründen geschlossen. Wir wünschen der Familie alles Gute und hoffen nur das Beste.
Wie wird eigentlich Kernöl hergestellt?
Unseren letzten Bauernleben-Stopp in der Steiermark machten wir auf einem Hof im Schilcherland. Beim Hof der Familie Brauchart konnten wir uns direkt vor die Scheune stellen, aus der es richtig lecker roch. Neugierig klopften wir an und durften Daniel über die Schulter schauen. Er zeigte uns die einzelnen Schritte der Kernölproduktion. Wir waren beeindruckt. So ging das also!
Hungrig geworden stärkten wir uns bei schönstem Sonnenschein mit Kaffee und Kuchen und machten im Anschluss noch eine Radtour ins Umland.
Am Abend erhielten wir die Möglichkeit im Hofladen bei Brigitte Brauchart einzukaufen. Wir erfuhren das der Kürbis selbst angebaut und dann eben auch weiterverarbeitet wird. Zudem betreibt die Familie ein kleines Weingut. Spontan machten wir eine Weinprobe und natürlich mussten wir auch hier nochmal etwas mitnehmen. Neben dem leckeren steirischen Kürbiskernöl landeten auch zwei Flaschen Schilcher sowie Kastanienhonig in unserem Einkaufskorb.
Auch diese Familie hat uns sehr freundlich und offen aufgenommen und wir haben einen tollen Einblick in ihren Hofalltag erhalten. Genau aus diesem Grund finden wir das Konzept Bauernleben so genial.
Zum Abschluss schlemmen wir noch einmal
Auf unserer Rückfahrt von der Steiermark nach Deutschland in den Chiemgau machen wir ein letztes Mal Halt. Wir hatten uns einen Hof in der Nähe von Salzburg ausgesucht und hatten auch hier Glück. Wir konnten mit unserem Camper Van Fred auf dem großen Schotterparkplatz stehen. Kerngut / Kernei´s Mostheuriger war unsere letzte Adresse auf unserer Tour.
Wir standen zwar erneut auf einem Parkplatz, aber ganz am Ende hinter einem großen Kastanienbaum war der Platz doch recht idyllisch. Nach einem kleinen Erkundungsspaziergang gingen wir zum urigen und riesigen Hof.
Neben dem Bauernhof und dem Mostheurigen befindet sich hier auch ein Hotel. Das Besondere ist, dass das Fleisch aus der eigenen Landwirtschaft kommt und in der eigenen Metzgerei verarbeitet wird. Sogar Wild und Forellen werden aus eigenen Gehegen und Fischteichen genutzt. Außerdem gibt es eine große Auswahl an Edelbränden.
Mit einem Winken verabschiedeten wir uns. Pfiat eich! Baba!
Wunderbare Erlebnisse und tolle Einblicke
Zwei wunderbare Wochen, in denen wir viel erlebt und gesehen hatten, lagen hinter uns. Neben den tollen Plätzen, die wir im Bauernleben-Buch gefunden hatten, sind wir auch immer wieder auf Stell- oder Campingplätzen untergekommen, denn für das Übernachten auf den Höfen sollte der Camper weitestgehend autark sein. Eine Dusche haben wir allerdings nicht und daher mussten wir zwischendurch nach Alternativen suchen. Diese Mischung hat sich für uns aber als perfekte Reisekombination erwiesen.
Wir können den Bauernleben-Stellplatzführer nur weiterempfehlen. Es hat alles reibungslos geklappt. Die Gastgeber waren durchweg offen für das Konzept und haben uns freundlich aufgenommen. Soweit möglich wurden unsere Fragen beantwortet und wir haben Einblicke in den Hof und das Leben erhalten. Für uns war es zudem super, die Produkte direkt vom Hersteller zu erwerben. Der Bezug dazu ist viel größer und wenn man sieht welche Mühe dahintersteckt und mit wieviel Herzblut daran gearbeitet wird, dann ist der Genuss noch viel besser. Zu Hause verlängert sich der Urlaub dann auch noch, wenn all diese Leckereien verkostet werden."
Jessica und Horst Dehn waren für uns auch schon in Bayern auf einer Tour de Landvergnügen unterwegs.
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