Tipps fürs Wintercamping: 3 Fragen an Marlis Jonas
Landvergnügen Botschafterin Marlis Jonas erklärt, was bei Reisen durch Eis und Schnee im Wohnmobil zu beachten ist.
Was macht den Reiz am Wintercamping aus?
Mein Mann Joachim und ich lieben den Winter, den Schnee und die klare Luft. Wir sind auch schon früher in den Winterurlaub gefahren. Als wir uns vor drei Jahren unser Wohnmobil zulegten, war klar, dass wir damit ganzjährig unterwegs sein möchten.
Man muss dafür ein Bastlertyp sein und ein bisschen rumprobieren. Denn je nach Wohnmobil-Hersteller gibt es nicht für jedes Problem eine passende Lösung, oder sie ist sehr teuer. So ist uns zum Beispiel schon zwei Mal das Wasser eingefroren. Jetzt werden wir die Isolierung und die Beheizung des Wassertanks verstärken. Joachim hat auch schon einen dämmenden Thermovorhang eingebaut, damit unser Kastenwagen nicht sofort auskühlt, wenn man die Hecktür öffnet. Dadurch bleibt es nachts auch wärmer im Wagen.
Was sollte man auf jeden Fall im Gepäck haben?
Wir haben immer eine Klapp-Schaufel dabei, um das Fahrzeug vom Schnee zu befreien, ebenso eine Schiebeleiter fürs Dach und verschiedene Eis-Kratzer. Winterreifen und Schneeketten sind ein Muss, mit mehrfacher Anlegeübung mit beiden Ketten. Wir mussten tatsächlich eine Kette reklamieren! Die Schneeschuhe kommen in eine Plastikwanne zum Abtropfen. Den Rest der Kleidung trocknen wir nacheinander auf einer Wäscheleine in der Dusche, Jacken über den Lehnen der Vordersitze und Handschuhe und Mützen auf einem Klappbügel vorm Heizungsrohr. Eine Frontabdeckhaube isoliert die Fahrerkabine von außen zusätzlich gegen Kälte.
Wir stehen gerne frei, doch das ist im Winter maximal zwei Tage lang möglich. Dann benötigen wir wieder Strom, denn die Solarpanel auf unserem Dach liefern im Winter fast nichts. Und nach etwa einer Woche sind beide Gasflaschen leer, das wäre mit einer Dieselheizung einfacher.
Was sind Ihre liebsten Ziele?
Wir hatten eigentlich vor, diesen Winter nach Schweden oder Finnland zu fahren. Doch das ist uns wegen der Kälte und der noch ungetesteten Optimierungen dann doch etwas zu riskant. Stattdessen sind wir im Februar und März zwei Monate in den Alpen unterwegs. Wenn es uns dort zu kalt wird, sind wir relativ schnell in wärmeren Gefilden.
Landvergnügen haben wir im Winter auch schon ausprobiert. Einmal musste uns ein hilfsbereiter Bauer mit dem Traktor aus dem Schnee ziehen, danach haben wir Schneeketten gekauft. Aber die meisten Höfe eignen sich eher für den Sommer.
Impressionen von Marlis’ und Joachims Reisen im Wohnmobil gibt es auf ihrem Instagram-Account: https://www.instagram.com/marlisjonas/
Fotos: Marlis Jonas